Warum meditieren wir morgens, warum nicht am Abend, wenn alles erledigt ist?

Die Frage:

Gerade morgens fängt mein Gehirn an zu rattern, ich überlege mir, welche Termine ich am Tag haben werde, denke darüber nach, ob ich für diese alles vorbereitet habe und worum ich mich als erstes im Geschäft kümmern muss. Ich kann mich daher nicht auf meine Atmung und die Meditation konzentrieren, mein Gehirn ist viel zu aktiv, die Gedanken schweifen sofort ab.

Warum meditieren wir dann morgens, warum nicht am Abend, wenn alles erledigt ist?

Vielen Dank für die Frage!

Das stimmt, nach dem Aufstehen geht es meist sofort los mit den Gedanken im Kopf. Ins Bewusstsein kommt, was am Tag davor war oder was vor dem Einschlafen im Kopf rumging. Oder es geht los mit den Gedanken über den heutigen Tag, welche Termine anstehen, welche Schwierigkeiten aufkommen, auf was man Lust hat und auf was nicht. Und startet gleich mit demselben Ablauf wie am Tag zuvor und an dem davor usw.

Dass es abends womöglich leichter ist zu meditieren, ist daher ein guter Gedanke. Aber es ist am Abend so ähnlich wie am Morgen. Wir denken an das was heute war, was gut lief und was nicht so gut lief und was alles liegen geblieben ist und was morgen noch zu erledigen ist und dass die Zeit nie reicht um alles zu erledigen usw. Meist sind wir müde und kommen auch am Abend in den gleichen Ablauf wie am Tag zuvor und an dem davor usw.

Wenn du die Meditation gleich als erstes am Morgen machst, merkst du, wo die Aufmerksamkeit hinwandert, welche Gedanken, Gewohnheiten, Assoziationen und Gefühle aufkommen. Bevor du in den Strudel des Alltags gezogen wirst, kannst du neu planen und etwas verändern. Du verbindest dich in der Meditation mit dir selbst und gehst dann in den Alltag. In der Meditation kannst du dir ein Bild machen, wie dein neuer Tag aussehen soll. Wie du dich fühlen möchtest und was du in Zukunft gerne erleben und anders machen möchtest. So kannst du deinen Tagesablauf verändern.

Abends kannst du die Meditation umgekehrt machen. Lass den Tag Revue passieren. Rücke deine Erlebnisse ins rechte Licht und komm zurück zu dir, in deine Mitte.

 

Photo by Simon Migaj / Unsplash