Die Geschichte von Viveka – 1. Teil –

Es war einmal ein kleines Königreich im Norden Indiens. Die junge schöne Königin Atma bracthe einen Jungen zur Welt und gab ihm den Namen Viveka. Kurz vor seiner Geburt erschienen Vorzeichen, in Form von weißen Tauben, einem Regenbogen und üppigen Regen, die Viveka ein gesegnetes Leben prophezeiten.

Alle liebten ihn, jedoch war unter den Bediensteten des Königs, der außerhalb des Königreichs in einen Kampf verwickelt war, ein Konflikt ausgebrochen. Die Bediensteten verschwörten sich gegen den König, legten Viveka in einen Korb und warfen ihn in den Fluss.

Der Korb mit trieb den Fluss hinunter. Eine Gruppe armer Bauern sahen das Körbchen und retten Viveka. Sie nahmen ihn mit in ihr Dorf, wo er während seiner Kindheit in Armut und Entbehrung lebte. Sie verschwiegen ihm seine Herkunft. Viveka lebte als Außenseiter im Dorf und träumte immer wieder von einem schönen Palast und grünen Gärten. Er trug ganz tief in sich die Erinnerung an ein verlorenes Paradies.

In der Nacht von Vivekas 16. Geburtstags erschien ihm seine Mutter Atma im Schlaf und nannte ihn bei seinem richtigen Namen. Er erinnerte sich sofort wieder. Im Traum rief ihn seine Mutter nach Hause. Sie gab ihm Orientierungshilfen mit denen er seinen Weg zu seiner wahren Familie finden würde. Als er am Morgen erwachte nahm Viveka seine wenigen Habseligkeiten, brach auf und folgte seiner Vision nach Hause.

Vivekas Weg nach Hause dauerte sieben Jahre.

Unterwegs begegneten ihm allerlei Hindernisse, wilde Tiere, Räuber, Zauberer, Naturkatastrophen, Hunger Durst und wirre Phantasien.

In den Bergen Nordindiens traf er heilige Frauen und Männer, Yogis und Asketen. Sie teilten mit ihm ihr Yogawissen.

Bei Rudra, einem Yogaweisen, blieb Viveka eineinviertel Jahre. Rudra lebte in einer Höhle und lehrte Viveka die Yogapraktiken und Meditation. Er lernte sich zu konzentrieren und sich tief in sich und in die subtilsten Bereiche der Materie zu versenken. Rudra weihte ihn in das Konzept von Zeit und Raum ein. Viveka erlernte die übernatürliche Kraft der Bilokation, mit deren Hilfe er seine Mutter aufsuchen konnte und ihr versicherte, dass er auf den Weg nach Hause ist.

Ein letztes Hindernis musste Viveka noch überwinden, das war ihm klar.

… weiter im 2. Teil

 

Photo von Justin Bisson Beck / Unsplash